Genau eine Woche nach der blamablen 0:2-Pleite beim VfB Hilden zeigte der KFC Uerdingen eine starke Reaktion. Vor 1873 Zuschauern in der Grotenburg feierte der KFC in der Oberliga Niederrhein einen überragenden 6:0-Erfolg gegen den SC Union Nettetal.
Trainer Marcus John zeigte sich begeistert von der Leistung und hob besonders den Leistungsunterschied zur Vorwoche hervor: „Das sind Welten. Wir haben freier und ballsicherer aufgespielt. Das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Der Spielverlauf hat uns in die Karten gespielt. Und wenn wir dann Fußball spielen und ins Rollen kommen, sieht man, was wir können.“
Auch Unterschiedsspieler Levan Kenia, der eine tolle Partie zeigte, freute sich über den Heimsieg und verrät, was unter der Woche geschah: „Wir spielen zuhause einen anderen Fußball als auswärts. Wir hatten eine Teambesprechung und haben geklärt, woran wir glauben und welchen Fußball wir spielen wollen. Und jetzt haben wir unseren Fußball gezeigt. Man hat gesehen, dass wir das eigentlich können.“
In der Partie gegen den Tabellennachbarn zeigte neben Kenia und Dreierpacker Dimitrios Touratzidis besonders Hinata Gonda eine beeindruckende Leistung.
„Es war ein Risiko, ihn zu bringen. Er hat nach vier Wochen Verletzung nur einmal mit dem Team trainiert. Trotzdem sage ich, ist er von der Beweglichkeit und der Dynamik ein Spieler, der uns direkt weiterhilft. Deswegen habe ich ihn gebracht und er es mit zwei Toren zurückgezahlt“, bilanziert John über seinen Schützling.
Neben Kenia sah auch John den Schlüssel zum Erfolg in der Besprechung, die unter der Woche stattfand: „Wir haben gesagt, lasst uns mal zusammensetzen und die Mannschaft fragen, in welchem System fühlt ihr euch am wohlsten? Und da hat die Mannschaft das vorgeschlagen. Was uns Sicherheit gibt, trägt zum Erfolg bei, das hat man gesehen.“
Tatsächlich funktionierte die defensive Viererkette, mit zwei flexiblen defensiven Mittelfeldspielern, einem Offensiven Mittelfeld aus drei starken Dribblern und einer Spitze von Beginn an einwandfrei.
Zum Leid des Gegners, der in Form von Co-Trainer Lutz Krienen zwar die zwei Elfmeterentscheidungen für Uerdingen infrage stellte, aber auch wusste, welchem Gegner man unterlag: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit was anderes vorgenommen. Der frühe Elfmeter hat uns den Stecker gezogen. Wenn Uerdingen dann einmal ins Rollen kommt, wird es schwer zu gewinnen, gerade wenn du in der Box nicht verteidigst. Wir haben versucht, noch Schadensbegrenzung zu betreiben, aber wurden dann zweimal ausgekontert. Am Ende ist es ein verdienter Sieg für Uerdingen.“
Während für Uerdingen, die in der Liga mit nun zwölf Punkten vorerst auf Rang acht springen, unter der Woche der Pokal-Kracher gegen den MSV Duisburg in der 2. Runde des Niederrheinpokals ansteht (Mittwoch, 11. Oktober, 19:30 Uhr), geht es für Nettetal erst am nächsten Spieltag der Oberliga Niederrhein gegen die SF Hamborn weiter (Sonntag, 15. Oktober, 15:15 Uhr).